In Lauban lebte um das Jahr 1645 ein Bleicher namens Gruner. Der hatte um schnöden Goldgewinstes willen einen Spitzenhändler, der bei ihm eingekehrt war, um einen Garnhandel mit ihm abzuschließen, jämmerlich erschlagen und den Leichnam bei nächtlicher Stunde in den Queis getragen. Aber wie denn der große Bluträcher im Himmel alles ans Licht bringt, so auch diese Tat. Die Leiche wurde gefunden, und es entstand ein großer Zulauf. Der Scharfrichter und die "Jüngsten" waren bestellt, um auf den Gruner acht zu haben. Als aber der Auflauf bei der Leiche größer wird, ist auch der Mörder mit unter dem Haufen gewesen. Da haben alsbald die "Jüngsten" einen Kreis um die Leiche geschlossen, und der Scharfrichter ist in die Mitte getreten und hat mit lauter Stimme gesagt, der Mensch gehöre ihm nicht, der wäre eines gewaltsamen Todes gestorben, und der Mörder befinde sich unter dem Haufen des Volkes. Hierauf haben alle bei dem Toten vorbeigehen und ihm mit den zwei Zeigefingern anrühren müssen. Als nun die Reihe an den Gruner kommt und der ihn anrührt, läuft das rote Blut dem Toten aus der Nase. Da hat man den Mörder sogleich ergriffen und festgesetzt.
In Lauban lebte um das Jahr 1645 ein Bleicher namens Gruner. Der hatte um schnöden Goldgewinstes willen einen Spitzenhändler, der bei ihm eingekehrt war, um einen Garnhandel mit ihm abzuschließen, jämmerlich erschlagen und den Leichnam bei nächtlicher Stunde in den Queis getragen.
Aber wie denn der große Bluträcher im Himmel alles ans Licht bringt, so auch diese Tat. Die Leiche wurde gefunden, und es entstand ein großer Zulauf. Der Scharfrichter und die "Jüngsten" waren bestellt, um auf den Gruner acht zu haben.
Als aber der Auflauf bei der Leiche größer wird, ist auch der Mörder mit unter dem Haufen gewesen. Da haben alsbald die "Jüngsten" einen Kreis um die Leiche geschlossen, und der Scharfrichter ist in die Mitte getreten und hat mit lauter Stimme gesagt, der Mensch gehöre ihm nicht, der wäre eines gewaltsamen Todes gestorben, und der Mörder befinde sich unter dem Haufen des Volkes.
Hierauf haben alle bei dem Toten vorbeigehen und ihm mit den zwei Zeigefingern anrühren müssen. Als nun die Reihe an den Gruner kommt und der ihn anrührt, läuft das rote Blut dem Toten aus der Nase. Da hat man den Mörder sogleich ergriffen und festgesetzt.